Detox Score

Backlinks auf Türkisch – Teil 2

Vor zwei Wochen habe ich Euch von „meinem Freund“ Sami berichtet. Ihr wisst schon – der mit dem Hacklink-Bruder. In dem Artikel hatte ich geschrieben, dass Sami und ich vergessen hatten, unsere Kontaktdaten auszutauschen. Gestern kommt meine Frau zu mir und sagt: „Stimmt doch gar nicht. Samis Visitenkarte liegt in der Box auf der Kommode.“

Oh.

Um es kurz zu machen: Ich habe Sami gefunden. Und seine Website. Und seine Backlinks.

Holy Moly!

Hacklinks Deluxe

Bitte seht mir nach, wenn ich mich im Folgenden sehr vage halte. Samis Website hat einige beeindruckende Links von beeindruckenden Seiten. Nur leider wissen die Seitenbetreiber nichts davon.

Von was für Domains und Links reden wir?

Samis Backlinks kommen von drei Arten von Domains: Universitäten, Tourismusseiten und .gov-Domains. Viele davon Startseiten Links.

Die Universitätsseiten stammen aus Nord- und Südamerika, die Tourismusseiten aus den USA, Island und Spanien, die .gov-Seiten aus Südamerika.

Insgesamt sind es nur wenige Links. Ca 180 Links von 25 Domains. Nahezu alle Links (98%) haben harte Money-Keywords als Ankertext.

Mein persönlicher Favorit ist ein Link von unesco.org. Den hätte ich selbst gerne ;)

Was sagt das DTOXRISK?

Natürlich habe ich Seite gleich mal durch das LRT Detox Tool gejagt. Das Ergebnis sieht gut aus.

Detox Score

Niedriges Detox Risiko dank Hacklinks

Prüfpriorität

Die LRT finden kaum Prüfpriorität

Trotz massiver Keyword-Ankertexe sind fast alle Links laut LinkResearchTools weitgehend sauber. Stimmt auch – bis man sich den HTML Code der Webseiten ansieht.

Wie sieht der HTML Code aus?

Hier wird es natürlich schnell ziemlich kritisch. Bei allen gehackten Seiten wurden die eingefügten Textblöcke per CSS ausgeblendet. Dies geschieht auf drei Arten:

  • <span style=“height: 0pt; width: 0pt;“>
  • <div style=“visibility:hidden;“>
  • #follow {display:none} <h3 id=“follow“>…

Für Google sollte es kein Problem sein, diese Techniken zu erkennen.

Onpage

Ich halte mich hier kurz: Onpage ist die Seite sehr gut gemacht. Sie hat wirklich gute Inhalte, schöne Bilder und ist perfekt auf den Markt und ihr Thema ausgerichtet. Offenbar hat Sami sich in das Thema Onpage SEO richtig eingearbeitet.

Und was ist mit der Sichtbarkeit?

Tolle Links, tolle Inhalte. Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Oder doch?

Spätestens hier kann ich Entwarnung geben. Trotz hervorragendem Content ist die Seite so gut wie unsichtbar. Laut Xovi rankt sie nur zu einem einzigen Keyword in den Top-100. Der OVI liegt bei 0,05. Der Sistrix SI liegt bei Null.

Das überrascht, denn alleine auf Grund der Menge und Qualität des Contents müssten sich zwangsläufig bessere Werte ergeben. Trotzdem dümpelt die Domain am Boden vor sich hin.

Dabei macht es aber nicht den Eindruck, als wäre die Domain abgestraft worden. Es wirkt eher so, als hätte Google sie von Anfang an ignoriert. Beruhigend.

Sichtbarkeit

Sichtbarkeit am unteren Ende der Skala

Fazit

Was lernen wir daraus? Hacklinks funktionieren nicht. Oder nicht mehr? Oder funktionieren nur gecloakte Hacklinks nicht? Müsste man sie anders bauen? Vielleicht indem man sie sichtbar in den Fließtext integriert?

Vielleicht.

Nach allem was ich gesehen habe, würde ich Sami dringend raten, sein Linkkonzept zu überdenken. Ein gründicher Link Audit mit anschließendem Disavow wäre ein guter, erster Schritt. Im Idealfall sollte er seinen Bruder bitten, die Links zu entfernen. Und wenn er schon mit ihm telefoniert, ihm auch gleich raten, sich einen anderen Job zu suchen. Die große Zeit des Hacklinkings ist offenbar vorbei.

P.S. Bevor ihr fragt: Sami heißt natürlich nicht Sami. Und die Geschichte spielt nicht in Kappadokien, sondern an einem anderen, sehr touristischen Ort in der Türkei. Ansonsten ist jedes Wort wahr.

1 Kommentar
  1. ENSA Capadokien sagte:

    Geile Geschichte mit den Hacklinks. Wenn man es so soeht, kann ja nicht gehen. Per CSS den Text ausblenden…lol sowas hab ich auch noch nicht gesehen. Übrigens, ich habe die Domain capadokien.de :)

    Antworten

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