Erfahrungsbericht Textbroker – Teil 2 – Qualität der Inhalte
Dieser Text ist die Fortsetzung von Erfahrungsbericht Textbroker – Teil1 – Erste Schritte.
Der erste Text ist da!
Am nächsten Morgen erhalte ich eine E-Mail von Textbroker: Der erste Text ist da. Das ging zackig!
„Sehr geehrter Kunde, der Autor „XXX“ hat soeben den Text zu Ihrem Auftrag mit dem Titel „XXX“ zur Überprüfung an Sie übermittelt. […] In Ihrem Kundenaccount können Sie den fertigen Text einsehen und annehmen, den Autor um Nachbesserung bitten oder, nach einem ersten Änderungswunsch, ablehnen.“
Ich logge mich ein und sehe, dass sich auch schon weitere Texte in Bearbeitung befinden.
Wo finde ich die fertigen Texte?
Jetzt will ich aber erstmal den ersten Text lesen. Wo geht das nochmal? Erst nach einigem Herumprobieren komme ich auf die Idee, in die „Auftragsbearbeitung“ zu sehen. Hier könnte sich Textbroker etwas intuitiveres einfallen lassen. Wie wäre es mit einem großen orangefarbenen Button: „Fertige Texte ansehen!“?
Nach einigem Probieren finde ich in der Auftragsbearbeitung – auf Seite drei – meinen ersten gekauften Text. 305 Wörter zu € 4,75.
Das Geheimnis guter Texte
Wenn Ihr gute Texte bekommen möchtet, solltet ihr vor allem auf drei Dinge achten: Das Briefing, das Briefing und das Briefing.
„September 1881. In Prag besteigt die 28-jährige Alexandra Philomea einen Zug, der sie nach Mailand bringen soll. Vier Tage später ist sie am Ziel ihrer Träume.“
Naja, im Briefing stand: „Bitte schreiben Sie einen kurzen Ratgebertext zum Thema.“ Das hier ist eher Prosa. Soll ich den Text ablehnen?
Aber ich bin auch selbst schuld: Nicht umsonst weisen alle Ratgeber zum Thema Contenterstellung darauf hin, dass der wichtigste Teil der Auftragsvergabe ein ausführliches Briefing ist. Da hab ich mich wohl zu unklar ausgedrückt.
Trotzdem nehme ich den Text an. Mal sehen, wo ich ihn unterbringe.
Die nächsten Texte kommen
Den ganzen Tag über erhalte ich stündlich Meldungen, dass neue Texte fertig sind und auf Prüfung warten. Und tatsächlich sind manche davon so geraten, wie ich es mir gewünscht hatte.
Bei einigen Autoren merke ich allerdings, dass Sie sich als Tippsklaven verstehen – und entsprechende Arbeit abliefern. Besonders ärgert mich, dass bei einigen Texten das eigentliche Thema nur kurz gestreift wird um dann zu Allgemeinschauplätzen aus dem thematischen Umfeld überzugehen. Dadurch entstehen an allen Ecken und Enden inhaltliche Überschneidungen.
Bei anderen Autoren bin ich dafür von der Qualität und Tiefe der Inhalte begeistert. Schade, dass ich diesen Autoren kein lobendes Feedback zukommen lassen kann.
Export der Inhalte
Sehr interessant finde ich die verschiedenen Exportmöglichkeiten von Textbroker. Ich kann mir die Texte nicht nur als Word-Datei oder CSV ausgeben lassen, sondern sogar direkt in als Seite oder Beitrag in mein WordPress Blog exportieren. Das klingt super praktisch!
Für meine Zwecke wähle ich aber die Word-Datei, weil ich einige Texte noch überarbeiten möchte muss.
Zwischenfazit
Ein paar Dinge, die beim nächsten Mal anders machen würde:
- Besseres Briefing
Ausführlich. Eindeutig. Lieber zu viel als zu wenig. - Themen breiter streuen
Beim Lesen der Texte kommt es mir vor, als hätte ich nur 5 statt 22 Texte in Auftrag gegeben. Vermutlich waren meine Fragen (alle angeforderten Texte hatten Fragen als Titel) inhaltlich zu eng beieinander. Dadurch habe ich etwas Geld verschleudert. - Weniger Einzelthemen vergeben
Wahrscheinlich wäre ich besser gefahren, wenn ich statt 20 Texten zu 20 Fragen nur 4 Texte zu 20 Fragen angefordert hätte. Dann hätte es weniger Ausweichmöglichkeiten für manche der Autoren gegeben und die einzelnen Fragen wären vielleicht detaillierter beantwortet worden.
Was mir gut gefällt:
- Geschwindigkeit
Die Autoren bei Textbroker arbeiten rasant! - Qualität
Ca. 70% der Texte empfand ich als zufriedenstellend. 25% waren sogar wirklich super! Die restlichen 30% hätte ich nachbessern lassen können, aber die landen jetzt auf einem Neben-Nebenprojekt ;) - Preis
305 Wörter zu € 4,75 – da setz‘ ich micht nicht mehr selber hin.
Gleichzeitig habe ich gerade heute allerdings diesen Text entdeckt: http://t3n.de/news/selbstversuch-seo-sklavin-577633. Das macht einen dann doch eher nachdenklich, was die günstigen Preise angeht.
Ausblick
Ich füge die Texte jetzt nach und nach in mein Projekte ein. Das zieht sich, weil ich Google nur langsam – aber stetig – füttern will. In einigen Wochen werde ich mal sehen, wie sich die neuen Texte auf das Ranking meiner Kleinprojekte auswirken. Dann erfahrt ihr, ob sich die Investition in Textbroker für mich ausgezahlt hat.
Ende des zweiten Teils.
Hi Philipp, wie ging es weiter mit dem Versuch? Haben die Texte Besucher gebracht? Wie hat Google auf die Texte reagiert?
Ich habe selbst das ein oder andere Projekt und würde gern deine Erfahrung wissen… Bevor ich selber starte :)
Hallo, ich habe da als Kunde ganz andere Erfahrungen gemacht. Habe einen Text zum Thema: Sich einen Hund anschaffen – in Auftrag gegeben mit 700 bis 900 Wörtern. Textqualität – 3 Sterne…
Die erste Abgabe ließ mich erschrecken. Mein Autor hat als größten Vorteil für erfahrene Hundehalter angegeben, dass Kissen und Spielzeug schon vorhanden sind… Null Recherche, Null Gefühl für die Sicht der Hundehalter … Abgesehen von Rechtschreibfehlern, fehlenden Worten und anderen Klopfern war der nachgebesserte Text auch inhaltlich nicht das, was ich erwartet hatte – aber Textbroker lehnte meine Ablehnung ab. Heißt – ich zahle ca. 14 Euro für einen Text, den ich so gar nicht haben will und den ich nicht angenommen hätte. Mit welchem Recht zwingt Textbroker mich dazu?
Ich brauche mein aktuelles Guthaben dort auf und bin dann als Kunde weg.
Von den ca. 20 Texten waren nur zwei wirklich super. Bei den Autoren habe ich das Gefühl dass Schüler und Hausfrauen dort ihr Unwesen treiben – klar als Profi würde ich da auch nicht schreiben für das wenige Geld …
Hallo Carola,
ich habe ja nie einen Dritten Teil (also ein endgültiges Fazit zu Textbroker) verfasst und das Gelieferte auch als teilweise kritisch beschrieben. Daher frage ich mich, wie Du „ganz andere Erfahrungen gemacht“ haben willst als ich.
Ich habe geschrieben (und gebe Dir da gerne recht), dass in vielen Bereichen die Texte nicht meinen Erwartungen entsprochen haben. Manches davon war fades Keyword-BlahBlah, das ich anschließend noch umformulieren musste. Es gab aber auch ein paar Perlen.
Andererseits: War Dein Briefing – auch bei selbstkritischer Betrachtung – gut genug? Hast Du Deine Themen-Wünsche und Argumentationspunkte klar genug definiert? Ich selbst hatte ja ein Schrott-Briefing („Shit in – Shit out“) und würde da heute mehr Augenmerk darauf legen.
Gleichzeitig muss man anerkennen, dass wirklich gute Texte ein langlebiges Asset sind. Für eine wirklich tolle Seite zwischendurch mal € 14.- in den Sand zu setzen, sollte nicht zu Sorgenfalten führen, immerhin hast Du/haben wir alle ja Großes vor! Sieh die Investition also nicht als verlorenes Geld, sondern als Erfahrungswert. Irgendwo da draußen sitzt Dein Autor, der Dir für angemessenes Geld großartige Texte schreibt.
Anderer-Andererseits: Ich selbst habe seither auch keine Texte bei TB mehr geordert und arbeite entweder mit (teuren) Kommunikationsagenturen zusammen oder schreibe bei eigenen Projekten selbst.
Viel Erfolg!