Learnings vom LinkResearchTools Associate Training

Letzte Woche war ich im Rahmen von SEOKomm und OMX auf dem LinkResearchTools Associate Training bei Christoph C. Cemper in Salzburg. Dabei erhält man „aktuellen Einblick in die 20 LinkResearchTools, einschließlich dem Link Detox und allen Competitive Research Tools“.

Besonders freue ich mich darüber, dass ich mir jetzt das schnieke LRT-Associate Logo ins Blog kleben darf um euch mit meiner neuen Qualifikation zu beeindrucken!

LRT Associate

LRT Associate

Um den „Reichtum zu teilen“, möchte ich für euch hier ein paar Tipps und Learnings aus dem Training zusammenfassen.

Bedenken solltet ihr, dass es sich dabei um Informationen vom Toolhersteller handelt. Von daher seid ihr herzlich eingeladen, kritisch zu sein und alles zu hinterfragen. Gerne in den Kommentaren.

Wie lange dauert der Disavow?

Die Seiten im Disavow-File werden erst dann von Google (aus-)gewertet, wenn sie das nächste mal vom GoogleBot besucht werden. Bei Spamseiten kommt der GoogleBot extrem selten vorbei. Es kann daher Wochen oder auch Monate dauern, bis der GoogleBot euer Disavow-File durchgearbeitet hat.

Was ist der Link Detox Boost?

Die Idee des Link Detox Boost besteht darin, den GoogleBot durch eine oder mehrere Techniken „anzupingen“ und zum Besuch der Seiten im Disavow-File zu bewegen. Dadurch soll sich eine Penalty in Rekordgeschwindigkeit abbauen lassen. Wichtig: Google braucht 48 Stunden um das Disavow File abzuholen. Ihr solltet den Boost also frühestens 48 Stunden nach dem Upload starten.

Interessant ist, dass die LinkResearchTools den Besuch des Bot anscheinend tracken können. Wie das im Detail funktioniert, wurde nicht verraten. Aber um den Besuch tracken zu können, müsste man den Bot meiner Meinung nach entweder zwingen, einem Link zu folgen oder über einen überwachten Proxy zu gehen.

Das Tool wurde ursprünglich für den Linkaufbau entwickelt. Damals bestand das umgekehrte Problem: Der GoogleBot musste irgendwie auf die neu aufgebauten Links aufmerksam gemacht werden. Mir sind dabei spontan ein paar interessante Einsatzmöglichkeiten für das Tool in den Sinn gekommen.

Soll man Scraperseiten disavowen?

Eine meiner Fragen war, ob man auch die ganzen Scraper-Seiten, Preisbewertungs-Seiten, DMOZ-Klone, Alexa Listen, etc. ebenfalls disavowen sollte? Schließlich sind das Links, auf die man keinen Einfluß hat und bei denen man doch davon ausgehen müste, dass Google diese Links ignoriert.

Christoph Cemper meinte, man solle sich nicht darauf verlassen, dass Google solche Seiten zuverlässig erkennt, sondern proaktiv handeln und sich auch von diesen Links distanzieren.

Nachdem ich bei Google monatelang eine Seite ohne Inhalt in den Top-10 beobachtet hatte, bin ich tatsächlich etwas skeptisch, was die Zuverlässigkeit von Googles Einschätzungen betrifft.

Auch entfernte Links ins Disavow File?

Es ist immer besser einen Link zu entfernen, als ihn zu disavowen. Dennoch gehören auch gelöschte Links ins Disavow-File und sollten anschließend mit dem Link Detox Boost „behandelt“ werden. Grund: Google muss die Seiten ja erstmal besuchen, bevor die Entfernung bemerkt wird (vgl. oben).

Einzelne Seiten oder ganze Domains disavowen?

„Wenn von der Domain nichts gutes kommen kann“, soll man die ganze Domain entwerten, damit der Spam nicht ein paar Tage später auf einer anderen Unterseite auftaucht.

Kann ich völlig nachvolziehen. Von einigen Domains will man heute einfach keine Links mehr – egal von welcher Unterseite.

Liste schlecher Links

In manchen Fällen disavowed man besser Domainweit.

Was ist mit Presseportalen?

Es gibt keine Presseportale. Die jenigen, die von SEOs genutzt werden, sind laut Cemper allgemein problematisch und allenfalls Artikelverzeichnisse deren einziger Zweck im Linkbuilding besteht.

„Presseportale und Bookmarkservices schaffen mehr Risiko als Potenzial.“

Besonders wichtig ist laut den Google Richtlinien, dass man in diesen Portalen keine Keywordlinks verwendet.

Darf man Ankertexte ändern?

Kann man zur Verbesserung des Linkprofils bestehende Ankertexte ändern oder ist das ein No Go? Laut Cemper kann man das in Maßen tun. Ausnahme sind manuelle Abstrafungen, denn dann könnten sich die Prüfer auf den Arm genommen fühlen.

Wie funktioniert Dtoxtune?

Im Verlauf des Trainings gab es einen kleinen, interessanten Ausflug in das Dtoxtune Tool. Man wird das zwar selten benötigen, aber wer einzelne Bewertungsregeln in den LinkResearchTools anders gewichten möchte, kann das hier tun.

LinkResearchTools - Dtoxtune

Im Dtoxtune Tool kann man Regeln individuell gewichten.

Praktisch: Jeder Einstellung entspricht ein kurzer Code, den man an andere User weitergeben kann.

Keyword Klassifizierung

Jedes Tool ist nur so gut, wie die Daten, mit denen man es füttert. Die LinkResearchTools setzen eine 80%ige Keywordklassifizierung voraus um zuverlässige Daten zu liefern.

Die Einteilung der Keywords in Brand, Compound, Money und Other ändert den Dtox Score nochmal bedeutend.

Stopwords (und, oder, aber, etc.) machen ein Money Keyword nicht zu einem Compund Keyword.

Link Kategorisierung in den LRT

Zu wenig Brand, zu viel Money Keywords

Bei keywordhaltigen Brands (z.B. „Autoreifen Huber“) sollte man prüfen, ob Google hierzu Informationen im Knowledge Graph anzeigt. Ein Vorkommen im Knowledge Graph ist ein guter Hinweis darauf, dass man es mit einem Brand Keyword zu tun hat.

Geht von NoFollow Links ein Risiko aus?

Sicher ist nur, dass NoFollow laut Google keinen PageRank vererben. Über die Schädlichkeit und mögliche Abstrafungen sagt Google im Zusammenhang mit NoFollow Links nichts. In mindestens einem Fall hat Google bei einer manuellen Abstrafung einen NoFollow Link als Beispiel für einen schlechten Link genannt.

Gerade bei automatisiertem Spam mit hunderten Ankertext Links spielt es offenbar keine Rolle ob die Links Follow oder NoFollow sind.

Cemper empfiehlt daher, beim Link Detox auch Follow Links in die Berechnung mit einzuziehen.

Wie sieht ein gutes Linkprofil aus?

Das eine, gute Linkprofil gibt es nicht. Für jede Branche und jeden Standort gelten eigene Regeln. Diese sind abhängig vom Linkprofil der Konkurrenz. Bei Branchen mit hohen Spamwerten kann man sich auch selbst ein spammigeres Linkprofil leisten. Bei Wettbewerbern mit niedrigem Dtox Score sollte man auch selbst versuchen, ein möglichst sauberes Linkprofil zu halten.

Hierfür bieten die LinkResearchTools den Competitive Link Detox.

Competitive Link Detox

Wie gut das eigene Linkprofi ist, erkennt man erst im Vergleich mit den Wettbewerbern.

Linkprofile bei multithematischen Seiten

Wer große, multithematische Seiten hat (z.B. große Elektronikshops), muss die Wettbewerber für jedes Thema analysieren und sollte dann sein Linkprofil am insgesamt niedrigsten Dtox Wert orientieren.

Was ist die Kernfrage bei der Linkbewertung?

Bei der Bewertung von Links sollte man sich stets fragen: Was ist ein Money Keyword? Was hat manipulativen Charakter?

Schleichender Rankingverlust

Eine wichtige Frage für mich war die nach schleichendem Rankingverlust für das Hauptkeyword – obwohl alle anderen Rankings stabil bleiben oder steigen. Laut Cemper kann das ein deutlicher Hinweis auf zu viele Money Keywords sein. Wer dann versucht, mehr Keyword Links aufzubauen, gerät in die Spamfalle. Der Lösungsansatz besteht im Abbau von Moneykeywords.

Ich hab derzeit zwei derartige Projekte am Start und werde hier mal mit den LinkResearchTools entsprechend gegensteuern. Die Resultate erhaltet ihr dann bei Gelegenheit in einem separaten Blog Post.

Ist schneller Linkabbau schädlich?

Christoph C. Cemper meint, schneller Linkabbau wäre früher tatsächlich ein Problem gewesen. Mittlerweile federt Google Spitzen im Linkabbau genau so ab wie im Linkaufbau. Riskant könte sein, wenn Links nicht nur disavowed werden, sondern zu tausenden abgebaut werden – und anschließend mit den Detox Boos gearbeitet wird.

Weiterbildung zu den LinkResearchTools

Zum Schluß noch ein paar Links zur Weiterbildung: